7. bis 10. November 2016

„Alte Getreidesorten neu wertgeschätzt“
Spannende Vorträge von Prof. Dr. Jan Sneyd


Die Vorträge von Prof. Sneyd in unseren CaféHäusern zu alten Getreidesorten und unseren Anbauprojekten mit dem Schwäbischen Dickkopf-Landweizen und Richards Rotkornweizen, Hirse und Lein wurden von den Teilnehmern mit sehr großem Interesse aufgenommen.


Herr Sneyd berichtete am Beispiel von Weizen sehr anschaulich, wie es zu der heutigen Ausdünnung der genetischen Vielfalt kam und wie wichtig der Erhalt der Sortenvielfalt für das Gen-Reservoir des zukünftigen Anbaus von Nutzpflanzen, gerade auch mit Blick auf den Klimawandel, für unsere Region ist. Seiner Schätzung nach werden zwei Drittel der heutigen Sorten in der Zukunft nicht mehr überlebensfähig sein, die Sortenvielfalt schwindet, wir müssen und können hier mit Anbauprojekten gegensteuern.

Gerade Weizensorten mit einem hohen Eiweißgehalt sind dabei wichtig – der Schwäbische Dickkopf-Landweizen kann mit überdurchschnittlichen Eiweißgehalten aufwarten und zählt zu den alten Sorten, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und ihrer Anbaueignung wie Winterfestigkeit als erhaltenswert eingestuft werden. Von daher ist auch die Einstufung des Dickkopfweizens als Slow Food Arche-Passagier mehr als gerechtfertigt, so die Ausführungen von Prof. Sneyd. In diesem Zusammenhang ging er auch auf die Genbanken ein, u.a. in Gatersleben und Spitzbergen, wo alte Sorten für die Zukunft und die Nachwelt eingelagert werden.

Herr Sneyd informierte auch über den Veit Projektgarten in Beuren, in dem eine Vielzahl an alten Getreidesorten auf ihre Anbaufähigkeit getestet werden. Er zeigte beispielsweise eine Wildform des Hafers von 1831 und den „Binkel“, eine Art Igel-Weizen mit urigem Aussehen. Im Sommer 2017 bieten wir dort wieder Felderführungen mit Herrn Sneyd an. Bitte beachten Sie dazu unsere Event-Ankündigungen.