26. Juli 2018

Felderführung mit Prof. Sneyd und Slow Food Stuttgart im Veit Projektgarten Beuren-Balzholz


Im Projektgarten des Bäckerhauses Veit in Beuren werden ca. 30 alte Getreidesorten und Pseudocerealien auf ihre Anbaueignung getestet. Dazu gehören Binkel, eine faszinierende, sehr alte Weizenart, die wie ein Igel aussieht, Einkorn, Emmer, der Slow Food Arche Passagier Dickkopfweizen, Rotkornweizen, der mannshohe Waldstaudenroggen und andere alte Roggensorten, Hirse und Goldlein. Der Projektgarten wird von Prof. Dr. Jan Sneyd aus Beuren, einem sehr fachkundigen Pflanzenzüchter im (Un-)Ruhestand, mit viel Engagement für uns betreut.

Bei hochsommerlicher Witterung fanden am 26. Juli zwei Felderführungen im Projektgarten statt. Die Teilnehmer, teilweise aus Stuttgart nach Beuren für die Veranstaltung angereist, erlebten zwei informative und unterhaltsame Stunden rund um das Thema alte Getreidesorten, Backwaren mit Urgetreide und wie wichtig auch der Boden für die Pflanzen ist, die darauf wachsen. Nach der Begrüßung durch Prof. Sneyd, Susanne Erb-Weber vom Bäckerhaus Veit und Renate Bechstein, Pädagogin und bei Slow Food Stuttgart engagiert, ging es los mit einem Spaziergang durch den Projektgarten. Dabei wurden die einzelnen Sorten von Hr. Sneyd erläutert, u.a. ein wertvoller Hafer aus dem Jahr 1831, diverse Ur-Weizensorten und natürlich auch der Dickkopfweizen, ein Slow Food Arche-Passagier. Die Teilnehmer bekamen von Herrn Sneyd kleine Ährenbündel direkt am Feld geschnitten.

Weiter ging es mit der Verkostung von diversen Backwaren des Bäckerhauses Veit, wie dem neuen Ur-Weck mit Dinkel, Emmer, Einkorn und Waldstaudenroggen oder Richards Rotkörnle Vollkornbrot, ein ganz spezielles Brot mit Rotkornweizen, Traubenkernmehl und Ermstäler Knorpelkirschsaft. Die Verkostung kam auch bei den Kindern sehr gut an. Dabei durfte eine Erfrischung mit Mineralwasser an diesem heißen Sommertag nicht fehlen. Zum Abschluss erläuterte Frau Bechstein verschiedene Boden- und Gesteinsproben und zeigte anhand einer eigenen Anzucht im Schaukasten, wie der Dickkopfweizen und der Rotkornweizen in der Erde wurzeln. Nicht nur für die Kinder, auch für die Erwachsenen war es sehr spannend, zu erfahren, wie die Beschaffenheit des Gesteins, des Bodens und der Humusschicht darüber mit dem Wachstum der Pflanzen eng zusammenhängen. Die Kinder durften an dieser Station selbst testen, wie sich die verschiedenen Bodenproben in der Hand anfühlen und wie sie reagieren, wenn man sie bearbeitet. So kann man ein wenig nachempfinden, was Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft bedeutet.

Alle Teilnehmer waren höchst angetan von dieser tollen Felderführung, auch die Kinder bedankten sich sehr bei den Organisatoren.

Nach der Felderführung wird der Projektgarten von Herrn Sneyd vollends abgeerntet und die Ergebnisse der Anbauversuche für die kommende Vegetationsperiode ausgewertet.