1. Juli 2019

Dialog am Goldleinfeld in Grabenstetten


Der diesjährige Anbau von Öllein (Goldlein) für das Bäckerhaus Veit findet zum dritten Mal bei Landwirt Bernd Schweiss in Grabenstetten auf der Schwäbischen Alb statt. Für die Zeit der Leinblüte haben wir eine besondere Felderführung organisiert, eine Gesprächsrunde mit interessierten Besuchern direkt am blühenden Feld.

Da in diesem Jahr das Wetter außergewöhnlich heiß und trocken war, kam die Blüte überraschend früh – um etwa 10 bis 14 Tage früher als geplant. Wir haben daher den Termin kurzfristig auf den 1. Juli vorverlegt und freuen uns sehr über die interessierten Besucher, die zum Goldleinfeld am Grabenstettener Albtrauf kamen. Das Feld sah aus wie ein einziges blaues Meer, viele Bienen tummelten sich in den unzähligen Blüten, es war wirklich wunderschön anzusehen.

Herr Schweiss erläuterte den Anbau von der Saat bis zur Ernte. Er ist begeistert, dass nach über 60 Jahren wieder Lein auf der Schwäbischen Alb angebaut wird und sich das Bäckerhaus Veit dafür engagiert. Die Hintergründe und Intentionen des Bäckerhauses Veit bei der Förderung dieses regionalen Anbaus (anstelle von Importware) erklärte Frau Katia Friesch, bei Veit für den Einkauf zuständig. Frau Angelika Immendörfer, Gesellschafterin des Bäckerhauses Veit, brachte ihre Freude über die gute Zusammenarbeit von Bauer und Bäcker zum Ausdruck. Prof. Dr. Jan Sneyd, der die Getreideanbauprojekte mit alten Sorten für das Bäckerhaus Veit seit Jahren begleitet, betonte die Bedeutung der Ölleinpflanze, die geschichtlich als Faser- und Öllieferant diente. Er ging außerdem auf die Biologie der Pflanze sowie auf die Fruchtfolge und Artenvielfalt ein und stellte die Backwaren vor, bei denen Veit die Goldleinsamen verwendet. Gemeinsam mit Herrn Schweiss beantwortete er in der Diskussion die fachlichen Fragen zu diesen Themen.

Anschließend folgte ein „Schwäbisches Vesper“ in gemütlicher, sonniger Atmosphäre, bei dem auch das schmackhafte Proteingold-Brot mit Goldlein, aber auch Dinkelbackwaren und das Dickköpfle-Vollkornbrot verkostet wurden. Eine rundum interessante und gelungene Veranstaltung, wie die Teilnehmer bemerkten.