Der Urgetreide-Info-Stand von Prof. Sneyd mit Körnern und Ähren war wie jedes Jahr stark frequentiert. Prof. Sneyd ist in der Region schon bestens bekannt. So war denn auch sein Vortrag um 15 Uhr, zusammen mit Frau Dr. Daniela Sumczynski von der Universität Zlin in Tschechien und Susanne Erb-Weber, Marketingleiterin des Bäckerhauses Veit, sehr gut besucht. Nach einem Bericht über die diesjährige Ernte beim Dickkopfweizen und Rotkornweizen, die gut, aber leicht unter dem Vorjahr ausfiel, wurde das Thema Binkelanbau vertieft. Der Binkel ist eine eigenständige Ur-Weizenart (Triticum compactum), die Veit seit mehreren Jahren im Versuchsanbau in Beuren rekultiviert. Erstmals konnten mit dem Mähdrescher 450 kg geerntet werden. Damit werden, neben der Wiederaussaat, erste Backversuche in Bempflingen sowie umfangreiche Analysen in Zlin gemacht. Wenn es gut läuft, kann im Herbst 2020 das erste Brot mit Binkel zum Verkauf angeboten werden. Frau Erb-Weber ging bei ihrem Vortragspart auch auf die witterungsbedingten Risiken beim Anbau von alten Getreidesorten ein. Prof. Sneyd erläuterte zum Schluss noch die Bedeutung der alten Sorten im Zuge des Klimawandels, ein durchaus wichtiger Aspekt in der derzeitigen, gesellschaftlichen Diskussion.
Bis 17 Uhr waren wir restlos ausverkauft, was für die Veit-Backwaren mit alten Sorten spricht. Während der Ursprünglich & regional-Wochen vom 7. Oktober bis 2. November gibt es in den Veit Fachgeschäften, Cafés und CaféHäusern die Möglichkeit, alle Veit-Backwaren mit Urgetreide zu probieren.
Ein Besuch des Freilichtmuseums in Beuren lohnt sich immer. Noch ein Tipp: Die Dickkopfweizen-Ausstellung im Haus aus Öschelbronn wird bis Ende dieser Museumssaison zu sehen sein. Im neuen Erlebnis.Genuss.Zentrum ist der Dickkopfweizen mit vertreten. Hier kann man auch in aller Ruhe einen Film über die Rekultivierung des Dickkopfweizens anschauen und sich so über den Anbau einer alten Sorte informieren.