Der Gartensaal aus Geislingen mit Erlebnis.Genuss.Zentrum für regionale Sorten mit Tradition
Viele Jahre war der 1893 erbaute und 1937 erweiterte Saal Teil des beliebten Ausflugslokals „Wilhelmshöhe“ in Geislingen an der Steige. Mit dem Abbau am Originalstandort und der Wiedereröffnung im Freilichtmuseum Beuren am 18. September 2019 findet der Saal der „Wilhelmshöhe“ eine neue Bestimmung, an der sich Genuss und Erleben wieder verbinden. Im Zentrum steht einerseits das Gebäude mit seiner 125-jährige Gaststättengeschichte, andererseits kann man nun die Vielfalt regionaler Kulturpflanzensorten mit Tradition kennenlernen, so auch den Dickkopfweizen. Mit der Präsentation dieser Themen und neuen Vermittlungsformen beschreitet das Freilichtmuseum Beuren hier neue Wege.
Die wechselvolle Geschichte des Ausflugslokals, das im Zeitschnitt der 1950er-Jahre aufgebaut ist, wird im Foyer- und im Buffetraum des Gebäudes präsentiert. Gegenüber traditionellen Vermittlungsformen beschreitet das Freilichtmuseum Beuren Neuland: interaktiv, für alle Sinnen und medial inszeniert wird die Hausgeschichte aufbereitet. Eine interaktive Ausstellung im großen Saal mit Schauküche und Aktionsbereich sowie ein Lehrgarten bereitet den Themenkomplex Sortenvielfalt und Sortenverlust umfassend auf. Mehrschichtig, multimedial, praxisorientiert und spielerisch werden Besucherinnen und Besucher jeden Alters angesprochen. Viele Bilder, anschauliche Grafiken und große künstlerische Illustrationen vermitteln anschaulich Informationen über Kulturpflanzensorten. Eine Neuheit für das Freilichtmuseum Beuren ist der Trailer, welcher gleich zu Beginn in die Ausstellung einführt. Filmische Interviews von Protagonisten, u.a. mit Prof. Sneyd zur Rettung des Dickkopfweizens, zeigen beispielhaft einen konkreten Bezug zu der Thematik auf und vertiefen die Inhalte.
Erlebnis.Genuss.Zentrum – regionale Kulturpflanzen werden vorgestellt
Im Erlebnis.Genuss.Zentrum präsentiert das Freilichtmuseum Beuren das zukunftsweisende Thema Kulturpflanzenvielfalt lebendig und mit allen Sinnen: Wie entsteht eine Sorte? Warum sind viele Sorten vom Aussterben bedroht? Was ist eine Genbank und warum sind alte Sorten wichtig für unsere Zukunft? Zehn Sorten stehen stellvertretend für die Vielfalt und berichten von erfolgreichen Rettungen und schweren Zeiten. Eine moderne Schauküche lässt die kulinarischen Seiten von alten Sorten nicht zu kurz kommen.
Mit seiner Lage inmitten des europaweit größten Streuobstgebietes ist das Museumsdorf selbst ein lebendiger Lehrgarten für Sortenvielfalt. Das Herzstück des Erlebnis.Genuss.Zentrums sind deshalb die Gärten, Äcker und Streuobstwiesen des Museums. Zahlreiche Veranstaltungen wie Verkostungen, Kochworkshops, Gartentipps und Märkte, gemeinsam durchgeführt mit regionalen Partnerinnen und Partnern, lassen die regionalen Sorten mit Tradition im Freilichtmuseum Beuren wieder lebendig werden.
Vernetzung und Partnerschaften: Das Bäckerhaus Veit ist mit dabei
Hervorzuheben ist der Aufbau eines Netzwerks aus rund 30 Akteuren aus den Bereichen Tourismus, Wissenschaft, Weiterbildung und Gastronomie, die bei der Konzeption des Erlebnis.Genuss.Zentrums beteiligt waren und an dessen Belebung mitwirken. Neben dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, sind unter anderem das Bäckerhaus Veit, der Schwäbische Alb Tourismusverband, Slow Food Stuttgart, die Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim und der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg maßgeblich beteiligt. Informationen zu den Partnerinnen und Partnern sind unter www.freilichtmuseum-beuren.de/erlebnisgenusszentrum/partnerinnen-und-partner/ erhältlich.