Der Dickkopfweizen, hier während der Blüte, ...
... wird am Tannenhof in Metzingen ...
... von Landwirt Heinrich Bazlen angebaut.
Der Name „Dickkopfweizen“ geht auf die auffallend verdickte Ährenform zurück.
Erdmute Veit-Murray und Prof. Jan Sneyd starten 2008 den ersten Versuchsanbau.
Im Jahr 2015 können bereits 28 Tonnen geerntet werden.
Prof. Sneyd kontrolliert beständig die Qualität.
Im Projektgarten Veit in Beuren werden die Anbaueigenschaften des Dickkopfweizens getestet.
Im Jahr 2018 liegt die Ernte ...
... des Dickkopfweizens bei 37 Tonnen.
Das Dickköpfle-Vollkornbrot – ein saftiger Genuss!
2018: Zehnjähriges Jubiläum des Dickkopfweizens!
Der Schwäbische Dickkopf-Landweizen, kurz Dickkopfweizen, ist eine eine Kreuzung aus Dinkel und Weizen. Diese alte Sorte wurde in den letzten Jahren von Prof. Dr. Jan Sneyd, pensionierter Professor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), in Zusammenarbeit mit dem Bäckerhaus Veit rekultiviert, nachdem sie fast vom Aussterben bedroht war.
2011 wurde der Schwäbische Dickkopf-Landweizen in die Rote Liste der gefährdeten Nutzpflanzen in Deutschland aufgenommen.
2013 erhielt der Schwäbische Dickkopf-Landweizen die verdiente Aufnahme in die Arche-Passagier-Liste von Slow Food.
Im Frühjahr 2015 wurde der Dickkopfweizen vom Bundessortenamt als Erhaltungssorte eingetragen.
Vom Ende des 19. Jahrhunderts an prägten die so genannten Dickkopfweizen neben dem Dinkel bis in die 50er-Jahre dieses Jahrhunderts die süddeutsche Landwirtschaft. In Konkurrenz mit den ertragreicheren Weizenhochzuchtsorten ging der Dickkopfweizen als Anbauprodukt unter und geriet in Vergessenheit. Es ist dem pensionierten Professor Jan Sneyd zu verdanken, dass er nicht gänzlich ausstarb. Prof. Sneyd vermehrte in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bäckerhaus Veit einen äußerst seltenen, qualitativ hochwertigen „Dickkopfgenotyp“, dem man den Namen „Schwäbischer Dickkopf-Landweizen“ gab. Mit dieser Bezeichnung wird er in der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten, einheimischen Nutzpflanzen geführt (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Bonn, Zentrum biologische Vielfalt). Der Ertrag des Dickkopfweizens liegt deutlich unter Hochzuchtsorten. Die Dickköpfle-Backwaren haben einen eigenen, leicht nussigen Geschmack.
„Aus den bisherigen Analysen geht hervor, dass die Proteingehalte und -qualität hoch bis sehr hoch sind. Mineralstoffgehalt, Mehlausbeute und Vollkornanteil sind nach den repräsentativen Analysen der Ernten gut bis sehr gut. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Carotinoiden im Vergleich mit gängigen Weißmehlsorten. Die Dickkopfweizen-Körner enthalten außerdem überdurchschnittlich viele Antioxidantien, die dazu beitragen können, die so genannten schädlichen freien Radikalen zu neutralisieren, die beim Stoffwechsel im Körper entstehen“, so Prof. Sneyd.
Seit 2014 wird der Dickkopfweizen für das Bäckerhaus Veit bei Landwirt Heinrich Bazlen auf dem Tannenhof in Metzingen angebaut. Landwirt Martin Schnerring gebührt unser Dank für die Vermehrungsarbeit in den Jahren 2008 bis 2013, als der Dickkopfweizen am Haldenhof Beuren ausgesät wurde. Bei Herrn Schnerring wird zwischenzeitlich der Samtrot Ur-Binkel angebaut. Seit 2017 kümmern sich zwei Landwirte um den Dickkopfweizen, Heinrich Bazlen in Metzingen und Bernd Huber in Bempflingen. Die Anbaufläche wird von Jahr zu Jahr leicht vergrößert. 2023/2024 wird der Dickkopfweizen auf insgesamt 9 Hektar angebaut.
Weitere Informationen zum Schwäbischen Dickkopf-Landweizen finden Sie auch in Wikipedia.
Wir freuen uns, dass der Schwäbische Dickkopf-Landweizen im Herbst 2015 mit der Veröffentlichung der aktuellen, beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes Hannover die offizielle Anerkennung als Erhaltungssorte bekommen hat.
Die Vegetationsperiode 2024 war durch ein regnerisches und kühles Frühjahr gekennzeichnet. Die Niederschläge hielten teilweise bis in den Juli hinein an, was für die Ausreife des Dickkopfweizens nicht ideal war. Von Hagel und Extremwetter sind wir jedoch an beiden Anbaustandorten verschont geblieben. Mit einem Ertrag beim Dickkopfweizen von 30 Tonnen sind wir angesichts der Witterung in diesem Jahr zufrieden. Die Verfügbarkeit der Dickköpfle-Backwaren ist damit bis zur nächsten Ernte gesichert.
Das Jahr 2023 war klimatisch ziemlich problematisch. Wir haben extreme Wetterlagen erlebt mit zu viel Regen im Frühjahr und zu viel Hitze im Sommer und dadurch einer sehr frühen Ernte bzw. Abreife. Der Ertrag beim Dickkopfweizen ist dieses Jahr daher nur durchschnittlich mit 30 Tonnen, obwohl wir die Anbaufläche um 1 Hektar erweitert haben, die Qualität ist jedoch gut. Die Körner sind durch die frühe Ernte allerdings kleiner und wir hatten einen hohen Ausputzanteil. Mit der Ertrags- und Qualitätsleistung des Dickkopfweizens sind wir jedoch nach 11 Jahren im Flächenanbau dennoch sehr zufrieden.
Probieren Sie das sehr saftige Dickköpfle-Vollkornbrot mit Dickkopfweizen und Dinkel, die urige Dickkopf-Kruste und das leckere Dickköpfle-Walnuss-Krusti mit Ermstäler Walnüssen. Das Dickköpfle-Vollkornbrot gibt es immer mittwochs und samstags und zu besonderen Anlässen, wie der Slow Food Messe oder den Ursprünglich & regional-Wochen im Herbst.
Wir können nicht alle Dickköpfle-Backwaren ganzjährig anbieten – bitte achten Sie daher auf unsere Wochen- und Monatsangebote.Wir bedanken uns bei allen, die mitgewirkt haben, u.a. unseren Partnern auf dem Bauern- und Biosphärenmarkt und allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit dem Bauern- und Biosphärenmarkt wurden die Jubiläumsaktivitäten anlässlich des 95-jährigen Firmenjubiläums des Bäckerhauses Veit beendet.
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich dafür einsetzt, dass jeder Mensch Zugang zu Nahrung hat, die sein Wohlergehen sowie das der Produzenten und der Umwelt erhält.
Slow Food Deutschland ist ein eingetragener Verein, der 1992 gegründet wurde, mit der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt in Deutschland über 11.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern. Gut, sauber und fair. Slow Food fordert, dass unsere Nahrung geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei ist. Und dass sie auf saubere Art hergestellt wird – also ohne Schaden an Mensch, Natur und Tier anzurichten. Außerdem müssen Lebensmittelerzeuger eine faire Entlohnung für ihre Produkte und ihre Arbeit erhalten.
Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Verbrauchern zusammen. Durch Projekte wie die Arche des Geschmacks – ein Katalog von Nutztierrassen, Nutzpflanzen und Lebensmitteln, die vom Aussterben bedroht sind – und die Presidi-Förderprojekte sowie durch das Terra Madre-Netzwerk arbeitet Slow Food weltweit daran, die biologische Vielfalt von Kultur- und Wildpflanzen, traditionelle und nachhaltige Anbau- und Verarbeitungsmethoden und so unser wertvolles kulinarisches Erbe zu bewahren ...
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Slow Food Deutschland.