Veit ist Slow Food Unterstützer!


Das Bäckerhaus Veit unterstützt die Slow Food Bewegung seit vielen Jahren. Seit 2019 sind wir offiziell „Slow Food Unterstützer“. Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich dafür einsetzt, dass jeder Mensch Zugang zu Nahrung hat, die sein Wohlergehen sowie das der Produzenten und der Umwelt erhält.

Slow Food Deutschland ist ein eingetragener Verein, der 1992 gegründet wurde, mit der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Die Slow Food Bewegung zählt in Deutschland über 11.000 Mitglieder in rund 80 Convivien (lokalen Gruppen), weltweit sind es mehr als 100.000 Menschen in über 150 Ländern.

Gut, sauber und fair

Slow Food fordert, dass unsere Nahrung geschmacklich und gesundheitlich einwandfrei ist. Und dass sie auf saubere Art hergestellt wird – also ohne Schaden an Mensch, Natur und Tier anzurichten. Außerdem müssen Lebensmittelerzeuger eine faire Entlohnung für ihre Produkte und ihre Arbeit erhalten.
Der Verein tritt für die biologische Vielfalt ein, fördert eine nachhaltige, umweltfreundliche Lebensmittelproduktion, betreibt Geschmacksbildung und bringt Erzeuger von handwerklich hergestellten Lebensmitteln auf Veranstaltungen und durch Initiativen mit Verbrauchern zusammen. Durch Projekte wie die Arche des Geschmacks – ein Katalog von Nutztierrassen, Nutzpflanzen und Lebensmitteln, die vom Aussterben bedroht sind – und die Presidi-Förderprojekte sowie durch das Terra Madre-Netzwerk arbeitet Slow Food weltweit daran, die biologische Vielfalt von Kultur- und Wildpflanzen, traditionelle und nachhaltige Anbau- und Verarbeitungsmethoden und so unser wertvolles kulinarisches Erbe zu bewahren.

Wir unterstützen diese Ziele von Slow Food sehr gerne, zumal wir zwei Slow Food Arche-Passagiere betreuen, den Schwäbischen Dickkopf-Landweizen, der die Anerkennung 2013 erhalten hat und den Samtrot Ur-Binkel, der Anfang 2021 als Arche-Passagier anerkannt wurde.



Slow Food Arche-Passagier Dickkopfweizen


Der Schwäbische Dickkopf-Landweizen, kurz Dickkopfweizen, ist eine eine Kreuzung aus Dinkel und Weizen. Diese alte Sorte wurde in den letzten Jahren von Prof. Dr. Jan Sneyd, pensionierter Professor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), in Zusammenarbeit mit dem Bäckerhaus Veit rekultiviert, nachdem sie fast vom Aussterben bedroht war.

2011 wurde der Schwäbische Dickkopf-Landweizen in die „Rote Liste der gefährdeten Nutzpflanzen in Deutschland“ aufgenommen.

2013 erhielt der Schwäbische Dickkopf-Landweizen die verdiente Aufnahme in die Arche-Passagier-Liste von Slow Food.

Im Frühjahr 2015 wurde der Dickkopfweizen vom Bundessortenamt als Erhaltungssorte eingetragen.

Vom Ende des 19. Jahrhunderts an prägten die so genannten Dickkopfweizen neben dem Dinkel bis in die 50er-Jahre dieses Jahrhunderts die süddeutsche Landwirtschaft. In Konkurrenz mit den ertragreicheren Weizenhochzuchtsorten ging der Dickkopfweizen als Anbauprodukt unter und geriet in Vergessenheit. Es ist dem pensionierten Professor Jan Sneyd zu verdanken, dass er nicht gänzlich ausstarb. Prof. Sneyd vermehrte in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bäckerhaus Veit einen äußerst seltenen, qualitativ hochwertigen „Dickkopfgenotyp“, dem man den Namen „Schwäbischer Dickkopf-Landweizen“ gab. Mit dieser Bezeichnung wird er in der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten, einheimischen Nutzpflanzen geführt (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Bonn, Zentrum biologische Vielfalt). Der Ertrag des Dickkopfweizens liegt deutlich unter Hochzuchtsorten. Die Dickköpfle-Backwaren haben einen eigenen, leicht nussigen Geschmack.

„Aus den bisherigen Analysen geht hervor, dass die Proteingehalte und -qualität hoch bis sehr hoch sind. Mineralstoffgehalt, Mehlausbeute und Vollkornanteil sind nach den repräsentativen Analysen der Ernten gut bis sehr gut. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Carotinoiden im Vergleich mit gängigen Weißmehlsorten. Die Dickkopfweizen-Körner enthalten außerdem überdurchschnittlich viele Antioxidantien, die dazu beitragen können, die so genannten schädlichen freien Radikalen zu neutralisieren, die beim Stoffwechsel im Körper entstehen“, so Prof. Sneyd.

Ausführliche Informationen über den Dickkopfweizen finden Sie hier.



Slow Food Arche-Passagier Samtrot Ur-Binkel


Der Samtrot Ur-Binkel ist ein echter Binkelweizen. Diese alte Brotweizenart wurde in den letzten Jahren von Prof. Dr. Jan Sneyd, pensionierter Professor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), in Zusammenarbeit mit dem Bäckerhaus Veit in mehreren Anbauversuchen mit mehreren Varietäten wie dem Igelweizen im Veit-Projektgarten angebaut und getestet.

Binkelweizen ist eine eigenständige, 3000 Jahre alte Brotweizenart aus der Gattung TRITICUM. Sie wird heute kaum noch angebaut. Binkelweizen wird auch Zwerg-, Berg- oder Pfahlbauweizen genannt, da uralte Körnerreste auch in den Pfahlbauten u.a. am Bodensee gefunden wurden. Die Echten, mit anderen Getreidearten nicht vermischten bzw. gekreuzten Binkelweizen wie z.B. die aus dem Genpool „Blauroter sammetiger Binkelweizen“ sind mittellang, winterfest und die Ähre mit den kleinen Körnern ist kurz und kompakt. Diese Kompaktähre, ob begrannt oder unbegrannt, ist ein wesentliches Merkmal aller Echten Binkelweizen.

2019 wurde der Binkelweizen in die „Rote Liste der gefährdeten Nutzpflanzen in Deutschland“ aufgenommen.

Im Februar 2021 wurde der Samtrot Ur-Binkel als Vertreter der echten Binkelweizen als Slow Food Arche-Passagier anerkannt.

Ausführliche Informationen über den Binkelweizen finden Sie hier.