Unter dem Motto „Brot & Wein“ fand am 9. November 2017 ein kulinarischer Genuss-Event in unserem CaféHaus in Bad Cannstatt statt. Partner dieses Abends war Weinfactum Bad Cannstatt, als Genossenschaft gegründet, heute eher als Weingut agierend und für beste Weinqualitäten zwischenzeitlich auch über die Stuttgarter Region hinaus bekannt. Die handwerkliche Verarbeitung und die Einstellung zum Produkt verbindet uns. Weinfactum ist übrigens die kleinste Weingenossenschaft Württembergs.
Zwei Experten mit spürbarer Leidenschaft für ihr jeweiliges Produkt führten die Teilnehmer durch das Verkostungsprogramm: Thorsten Klimek, Kellermeister bei Weinfactum, und unser Bäckermeister Oliver Lahde aus Bempflingen. Susanne Erb-Weber, die für das Marketing bei Veit verantwortlich zeichnet, ergänzte das Duo mit Informationen über die Anbauprojekte des Bäckerhauses Veit mit alten Getreidesorten.
Zur Begrüßung gab es einen Jahrgangssekt der Extra-Klasse, den 2013-er Cannstatter Zuckerle, Riesling brut, mit überbackenen Dinkel-Brotscheiben frisch aus dem Ofen. Im ersten Teil des Tastings gab es das Grand Cru Baguette und das Parisienne Baguette zu einem 2016-er weißen Burgunder aus der 2-Sterne-Linie von Weinfactum zu verkosten, jeweils mit Erläuterungen der Fachleute, wie zur langen Teigruhe und Aufarbeitung beim Weißbrot oder zum Ausbau des weißen Burgunders in der Kellerei. Eine Besonderheit beim Grand Cru Baguette ist u.a., dass hier ein kleiner Teil Emmermehl beigegeben wird. Weiter ging es mit dem Kürbiskernbrot und einem 2015-er Travertin Weißwein, trocken, ebenfalls aus der 2-Sterne-Linie, eine ganz andere geschmackliche Paarung als die vorangegangene Kombination mit dem hellen Brot. Herr Klimek erläuterte dabei auch die Herkunft der Bezeichnung „Travertin“. Die Kellerei ist auf Travertin-Stein gebaut, der auch gerne mal als „Schwäbischen Marmor“ bezeichnet wird. Das Team von Frau Stephanie Selter, Pächterin des CaféHauses in Stuttgart-Bad Cannstatt, sorgte derweil im Hintergrund dafür, dass nach den ersten beiden Weinen ein tolles Büffet mit Spezialitäten von Veit für die Gäste parat stand.
Nach der Pause ging es mit dem Dinkel-Ruchmehlbrot und einem 2013-er Cannstatter Zuckerle, Lemberger, trocken, aus der 3-Sterne-Linie weiter. Das Dinkel-Ruchmehlbrot sorgte sowohl wegen seiner Größe – ein 3 kg Laib! – als auch seines Namens für Aufmerksamkeit. Herr Lahde erklärte den Gästen, dass der Begriff Ruchmehl aus der Schweiz kommt und dass damit gemeint ist, dass dem Mehl noch ein Anteil an Schalen beigegeben wird, in diesem Fall Dinkel. Das Brot überzeugt aber auch einfach durch seine herrlich krosse Kruste und sein nussiges Aroma. Die Kombination mit dem Lemberger stellte sich als perfekt heraus. Herr Klimek ging in seinen Ausführungen nicht nur auf den oft verkannten Lemberger ein, sondern brachte den Gästen auch nahe, was es braucht, um die Steillage „Cannstatter Zuckerle“ zu bewirtschaften. Sehr interessant waren auch die Informationen von Herrn Klimek über hochqualitative Korken zum Verschließen der 3-Sterne-Weine, die bis zu € 1,60/Stück kosten können! Den Abschluss der Geschmacks-Pairings machten das Walliser Nussbrot mit dem 2012-er Spätburgunder, trocken, ebenfalls aus der 3-Sterne-Linie. Dazu wurden eine Käseplatte und Trauben gereicht. Das Nussbrot überzeugte spontan mit seinen 33% Nussanteil und auch der Spätburgunder kam bei den Gästen hervorragend an – einer der Lieblingsweine von Herrn Klimek, wie wir jetzt wissen.
Die Teilnehmer lobten den Abend als sehr gelungen, kulinarisch wie informativ. Danke an Frau Andrea Salvi, Weinfactum, mit der wir die Veranstaltung geplant und organisiert haben, und an Herrn Thorsten Klimek für die fachkundige Moderation des Wein-Parts. Danke an Herrn Oliver Lahde für die Ausführungen zum Thema handwerkliches Backen von Brot und natürlich auch Danke an Frau Selter und ihr tolles Team im Service für die gute Betreuung der Gäste.